. Hupac T4 – Das Vorbild
Der Hupac Sdgns(s) T4
Mit dem T3 hatte man zwar einen Taschenwagen, der im Prinzip polyvalent war, also gleichermassen für Sattelanhänger und Wechselbehälter/Container geeignet. Durch die Ladelänge von 16.450mm
(ca. 54') ergab sich jedoch kein optimales Beladeschema insbesondere für Container.
Denn bis 1991/92 war endgültig auch die Beschränkung gefallen, dass nur Intercontainer/Interfrigo (ICF) als gemeinsame Tochter mehrerer europäischer Staatsbahnen Container befördern durfte.
So liess der schweizerische KLV-Operateur Hupac bei der Waggonfabrik Talbot den Taschenwagen T4 entwickeln, der eine Art 60' Tragwagen mit eingebauter Tasche darstellt. Er weisst bei einer Ladelänge von 18.500mm (60') eine LüP von 19.740mm und eine Lastgrenze von 38t für Sattelanhänger sowie
68t für Container/Wechselbehälter auf. Charakteristisch für den T4 sind die über die gesamte Länge zwischen den Drehzapfen ausgebildeten und nach innen gekröpften Wangen – herkömmliche Taschenwagen bestehen dagegen aus einem Doppel-T-Aussenrahmen mit unten angeschweisster Tasche.
Schnitt Hupac Sdgns(s) T4 – Aussenrahmen markiert Schnitt Sdggmrs(s) T2000 – Aussenrahmen markiert

Die grosse Ladelänge für Container/Wechselbehälter machte es erforderlich, den Stützbock für den Sattelanhänger soweit verfahrbar zu gestalten, dass er in die Tasche heruntergeklappt werden kann.
(Dieselbe Konstruktion fand in den 270 für die (alte) Kombiwaggon gebauten kombinierten Trag-/Taschenwagen Sdggmrs
739/Sdggnos744 Verwendung.)
Für den Transport von Containern und Wechselbehältern verfügt der T4 über Klappriegel mit ISO-Zapfen, die auf die Oberseite der Aussenwangen gelegt werden. Weiterhin stehen zusätzliche klappbare Stützeinrichtungen zur Verfügung, die ein Durchhängen langer Wechselbehälter verhindern. Konstruktiv ist der T4 für ss-Verkehre (120 Km/h) ausgelegt, bremstechnisch bis 100 Km/h.
1992 bis 1994 beschaffte die Hupac 101 Exemplare als Sdgns
451 1. Diese wurden mit Drehgestellen der Bauart Talbot DRRS ausgeliefert (Double Rubber Rolling Spring -> Doppel-Gummi-Rollfedern).

Die Weiterbeschaffung
War man nach Beschaffung der ersten Serie der Meinung, dass die Konstruktion des T4 für einen Taschenwagen zu lang und mit 22t Eigengewicht für einen Tragwagen zu schwer sei, wurden 2001 bis 2003 dennoch 300 weitere Waggons beschafft. 150 Exemplare hiervon lieferte Bombardier/WBN mit unveränderter Konstruktion, jedoch als Sdgnss (120 km/h tauglich).
Die anderen 150 T4, die von Ferriere Cattaneo geliefert wurden, erhielten grössere Änderungen:
Die Vorbauten wurden um jeweils 130mm verlängert, damit für den Transport von Containern der Stützbock nicht mehr in die Tasche heruntergeklappt werden muss, sondern an das Kopfende des Waggons verschoben werden kann (vgl. hierzu auch vergleichbare Änderungen bei den T2000)
. Gleichzeitig wurde die Rangiererbühne an das gegenüberliegende Wagenende verlegt. Für diese nun T4.1 genannten und ebenfalls als Sdgnss zugelassenen Waggons, die auf Y25 Drehgestellen rollen, ergibt sich eine LüP von 20.000mm.
Alle Exemplare des T4 sind in RAL quarzgrau (Wagenkasten) und RAL schwarzgrau (Drehgestelle) lackiert.

Der Einsatz
Die T4 sind als Privatwaggons bei den SBB eingestellt und werden auf allen Verbindungen des Hupac Shuttle Net eingesetzt, überwiegend sind dieses die Relationen Norditalien (Busto Arsizio /Gallarate) – BeNeLux / Deutschland /Skandinavien via Gotthard.
Während in der Vergangenheit des kombinierten Verkehrs einzelne Zugteile bis zu hinunter zu einzelnen Waggons für jede Leistung neu zusammengestellt wurden, verkehren die Züge heute überwiegend als sogenannte Shuttle-Züge mit festem Wagenpark zwischen zwei Punkten.

. Fotos

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